Es kann schwer sein, in einer von Männern dominierten Gesellschaft eine Frau zu sein, ebenso wie das Verfahren, eine Frau zu werden. Es ist eine Sache, die Kreativität eines Künstlers oder eines Architekten anzuerkennen, aber eine ganz andere, wenn der eigentliche Akt der Lebensschöpfung nicht beachtet wird. Und während wir vielleicht ein Lippenbekenntnis zu unserer Liebe zur Natur ablegen, behindern Dinge wie Sitten, Gebräuche und bereits existierende spirituelle Praktiken die Fähigkeit, die wahre Natur der Frau anzuerkennen oder zu umarmen.
Ausbluten
Es ist mehr als ein Problem, dass wir in einer Gesellschaft leben, in der die Menschen das Kinderkriegen lieben, aber die Heiligkeit des Menstruationsblutes, einer wichtigen Komponente in diesem Prozess, nie anerkannt wird. Der Mensch hat die Welt immer wieder auf verschiedene Weise erobert, um ihre Geheimnisse zu verstehen und zu entdecken, aber die Geheimnisse des Lebens, die Geheimnisse des Blutes der Frau, werden in keiner Weise verstanden.
Vielleicht ist das der Grund dafür, dass Mütter ihre jungen Töchter nur sehr kurz über die Menstruation aufklären. Sie ist immer noch von Geheimhaltung und Scham umhüllt. Weil dem Vorgang nicht die gebührende Aufmerksamkeit zuteil wird, erfahren junge Frauen weder, dass sie ein Teil der Zyklen der Natur sind, noch etwas über das spirituelle Potenzial ihrer monatlichen Zyklen.
Die Wahrheit
Die einfache Wahrheit ist, dass das Blut (ob das Blut der Menstruation oder der Geburt) ein Teil dieses Flusses der Existenz und die Grundlage der Vorstellungskraft ist, der Kreativität, die den Rest der Kreativität umgibt; die Kreativität, den Fötus zu nähren und ihn zu gebären. Blut ist Leben: Durch die Menstruation kann sich eine Frau in ein Mädchen verwandeln und, wenn sie schwanger wird, ein neues Leben in die Welt bringen. Das Blut des Mädchens, das so oft verachtet wird, ist in Wirklichkeit ein Symbol für die Essenz der Existenz.
Wir leben in einer Gesellschaft, in der die Unantastbarkeit von Menstruationsblut nicht anerkannt wird. Mädchen, die zukünftigen Gründerinnen des Lebens, erreichen das Alter der Pubertät mit dem Gefühl, sich zu schämen und sich zu blamieren. Sie werden nicht willkommen geheißen oder gefeiert, wenn sie das Alter der Menarche erreichen. Sie schämen sich und verstecken deshalb ihr Menstruationsblut, das Blut des Lebens.
Schlussbemerkung
Außer in einigen Ländern der Welt, in denen diese heilige Zeit, die "Mondperiode", gefeiert wird und junge Frauen auf dem Weg zur Frau willkommen geheißen werden, sind viele junge Mädchen mit den bereits bestehenden Beschränkungen, Traditionen und sozialen und kulturellen Werten konfrontiert. Es ist an der Zeit, dass die Frauen sich auf ihre alte Tradition besinnen (die Tradition, die Gründerinnen des Lebens zu sein) und sich selbst ermächtigen, indem sie ein Bewusstsein für die Blutmysterien entwickeln.